PIKO Rangierdiesellok BR 101 H0

PIKO H0-Modell der BR 101 in der hochwertigen Expert-Reihe
PIKO H0-Modell der BR 101 in der hochwertigen Expert-Reihe
Rückansicht des BR 101-Modells
Rückansicht des BR 101-Modells
Vergleich der Frontbeleuchtung der BR 101
Vergleich der Frontbeleuchtung der BR 101

Die Vorbildmaschinen der BR 101 der Reichsbahn der DDR

Nach dem Krieg fehlte es auch in der DDR an vielem, auch an genügend leistungsstarken Lokomotiven für den leichten Rangier- und Verschubdienst. Nach einigen Tests entwickelte der LKM Babelsberg eine zweiachsige Kleindiesellok mit geschlossenem Führerhaus und Stangenantrieb. Die in Serie mit 110 kW produzierte Lok wurde zunächst als V15, später als BR 101 bezeichnet. Die steigenden Verkehrsleistungen erforderten dann auch eine stärke Motorisierung und so wurde auch eine Version mit 150 kW, die V23, spätere BR 102.0, gebaut. Aber nicht nur für die DDR-Staatsbahn, die DR, wurde diese Lok entwickelt. Eine Version mit ca. 130 kW, auch als V18 bezeichnet, wurde bei Werks- und Industriebahnen eingesetzt.

Die kleine Diesellok bewährte sich so gut, dass viele Fahrzeuge die Wende nicht nur erreichten, sondern auch überlebten und bei der DB AG fortan als BR 311 und 312.0 gelistet wurden.

Das PIKO Modell der Nenngröße H0

Für die Freunde der Nenngröße H0 ist die kleine Diesellok längst keine Unbekannte mehr. Schon seit Jahren gibt es ein Modell von Brawa, das mit sehr guten Fahreigenschaften aufwartet, leider aber keine Beleuchtung besitzt.

Nun hat sich auch PIKO dem "Rangierfloh" angenommen und zunächst ein Modell der BR 101 der DR aufgelegt.

Die in kräftigem Orange lackierte Lok wurde der Expert-Serie zugeordnet und weist daher eine Vielzahl feiner Details auf. Filigrane, freistehende Handläufe, sauber eingesetzte Fenster, zierliche Speichenräder und auch ein gut dargestelltes Gestänge. Auch die Frontansicht der BR 101 wurde perfekt getroffen und das vordere Lüftergitter weist eine sehr gute Tiefenwirkung auf. Ebenso gefällt die Rückfront des Führerhauses mit den erhabenen Beleuchtungen und den kleinen, zusätzlichen Scheiben.

Dem Modell liegen nur wenige Zurüstteile bei, die schnell angebracht sind.

Das Orange wurde deckend aufgetragen, so dass wir kein Durchscheinen der SMD-LED feststellen konnten. Auch die Bedruckung ist vollständig und lupenrein aufgebracht.

Mit insgesamt 133 Gramm bringt es die ja nur 8 cm lange BR 101 auf ein unerwartet hohes Gewicht. Dazu hat man bei PIKO auf einen kleinen Trick zurückgegriffen, den wir schon in der Vergangenheit bei anderen Modellen und Herstellern gefordert haben.  Denn selbst diese kleine Diesellok ist für die Nachrüstung mit Sound vorbereitet und auch der Platz für einen kleinen Lautsprecher hat man in Sonneberg direkt mit eingeplant. Um aber nicht unnötigen Platz und Gewicht zu verschenken, wurde die Lautsprecherhalterung trickreich mit einem Metallblock ausgefüllt.

Erstaunlich auch, dass die Lok über ein Führerhaus mit angedeuteter Inneneinrichtung verfügt. Diese muss aber nach dem Decodereinbau entfallen. Um an die Decoderschnittstelle PluX22 heranzukommen, muss man das Führerhaus abnehmen. Es ist nur aufgesteckt und wird durch zwei seitliche Haltenasen fixiert. Der Vorbau ist auf die gleiche Weise befestigt, sitzt aber deutlich strammer am Rahmen fest.

Motor und Antrieb 

Der sehr kleine, flache Motor mit Schwungscheibe treibt direkt die hintere Achse der Lok an. Über die Kuppelstangen wird die Kraft aber auch auf die fordere Achse übertragen. Die Stromabnahme erfolgt von allen 4 Rädern. PIKO hat seiner 101 keine Haftreifen spendiert, so dass die Stromabnahme sehr gut ist. Im Analogbetrieb betrug die niedrigste Geschwindigkeit 4,3 km/h. Bei voll aufgedrehtem Regler raste die kleine Lok auf sagenhafte 118 km/h. Damit liegt sie weit über den NEM-Werten, denn das Vorbild schaffte es als BR 101 nur auf 35 km/h und als BR 102.0 auf 45 km/h. Im ganz niedrigen Geschwindigkeitsbereich leuchten verständlicherweise noch keine LED. Die roten Rückleuchten fangen bei ca. 6 km/h an zu flackern und leuchten bei 9 km/h konstant. Die weißen LED scheinen erst ab 13 km/h und ab 18 km/h sicher.

Neben der massiv überhöhten Geschwindigkeit ist es aber auch die Beleuchtung, die ein wenig Kritik einstecken muss. An der Rückseite der Lok leuchten alle drei Spitzenlichter gleich gelb. Fährt die Lok aber mit dem Vorbau voraus, so leuchten die unteren beiden LED gelb und die obere, am Führerhaus, weiß. Hier hat es PIKO leider nicht geschafft, gleich scheinende SMD-LED zu verbauen.

Dank ihres Gewichtes schafft die kleine Diesellok eine sehr ordentliche Zugkraft. In der Ebene zog unser Testmodell 10 4achsige Güterwagen anstandslos über die Teststrecke mit Weichen. Auf Grund der fehlenden Haftreifen lässt die Zugkraft aber schon bei geringsten Steigungen rapide nach und so kam die Lok unsere 3%ige Steigung nicht mehr mit zwei 4achsern hoch. Aber wie soll das eine so kleine Lok im Modell auch schaffen?

Testfazit Rangierdiesellok BR 101

Die BR 101 der DR ist ein sehr gelungenes Modell, mit feinen Details und unerwartet guten Fahr- und Zugeigenschaften. Lediglich die zu hohe Endgeschwindigkeit und das auf der einen Seite ungleiche Spitzenlicht trüben ein wenig den guten Gesamteindruck.

Die Lok wird von PIKO in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Das DC-Analog-Modell kostet 109,99 € (UVP). Das AC-Modell mit Decoder 129,99 € und das Soundmodell 214,99 €. Weitere Infos bei PIKO bzw. im PIKO-SHOP.de.

(Dieter Holtbrügger)

 

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