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Donnerstag 24. April 2008
Management-Krise vorm 150. Märklin-Jubiläum

Der schwäbische Modelleisenbahnbauer Märklin wird kurz vor seinem 150-jährigen Jubiläum von einer schweren Managementkrise erschüttert.

Führungskräfte aus nahezu allen Bereichen des Unternehmens - Entwicklung, Personal, Vertrieb und Finanzen - haben nach Informationen des Handelsblatts das Unternehmen verlassen oder angekündigt, dies zu tun. Dies bestätigte auch ein Märklin-Sprecher. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Märklin seit dem Eigentümerwechsel Millionen für Beraterhonorare ausgegeben hat. Laut Jahresabschluss, der dem Handelsblatt in Auszügen vorliegt, waren es allein 2006 insgesamt 5,1 Millionen Euro.

Jüngstes Opfer der Führungskrise in Göppingen ist Ute Klapdor, die Bereichsleiterin Finanzen und Controlling. Klapdor kam im August 2007 zu Märklin. Bald darauf warnte sie vor einem Systemfehler bei Märklin. Es mangele an einer zentralen Übersicht, wann Geld in das Unternehmen hereinkam und abfloss. Ende März wies Klapdor dann auf eine bevorstehende Liquiditätsklemme hin. Anfang April musste sie Märklin verlassen.

Eine Woche später gab die Firma bekannt, dass der Märklin-Eigentümer und Finanzinvestor Kingsbridge dem Unternehmen erneut einen Millionenbetrag zur Verfügung stellt. Nach Informationen aus dem Unternehmen hätte sonst die Liquiditätslücke bereits im Juni bei über fünf Millionen Euro gelegen.

Ein Märklin-Sprecher bestritt gegenüber dem Handelsblatt einen Zusammenhang zwischen der überraschenden Finanzspritze und der Trennung von Klapdor. Der Grund für ihren Abgang seien Beschwerden von Mitarbeitern gewesen, die über den Betriebsrat an die Geschäftsführung herangetragen wurden. Der Betriebsrat aber sagte gegenüber dem Handelsblatt, ihm sei von solchen Beschwerden nichts bekannt.

Wichtiger als die Personalie Klapdor nehmen Insider das Schicksal von Klaus Kern. Der Chefentwickler von Märklin wurde vor kurzem fristlos entlassen - nach 23 Jahren Dienstjahren. Hintergrund sollen Qualitätsmängel sein, über die Kern die Geschäftsführung informierte. Auch der langjährige Verkaufsleiter für die Marke Trix, Christoph Schmantek, hat gekündigt. Ein weiterer Vertriebsleiter geht ebenfalls. Insbesondere die Personalien Kern und Schmantek sieht die Branche als massiven Kompetenzverlust für Märklin. Auch die Leitung des Bereichs Personal wechselte zuletzt mehrfach.

Während die Führungskräfte abwandern, plant Kingsbridge offenbar bereits einen Weiterverkauf von Märklin. Ein Unternehmenssprecher bestätigte dem Handelsblatt, dass der Finanzinvestor die Unternehmensberatung KPMG beauftragt hat, ein "integriertes Planungsmodell" zu erstellen. Insider sehen dies als Zeichen für Verkaufsvorbereitungen. Als idealer Zeitpunkt werde 2009 gesehen - das Jahr, in dem Märklin seit 150. Jubiläum feiert.

(Quelle: Handelsblatt, www.handelsblatt.com)

 
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