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Dienstag 03. Februar 2009
Märklin kann Gehälter nicht mehr zahlen! Banken verlängern Kreditlinie nicht!
Gestern wurden von Märklin noch "organisatorische Gründe" angeführt, warum die Mitarbeiter im Januar kein Gehalt erhalten haben, heute gab ein Sprecher des Eigentümers Kingbridge dann gegenüber dem Handelsblatt die traurige Wahrheit bekannt.
"Märklin kann seine Mitarbeiter nicht mehr bezahlen", das meldete heute morgen um 7:17 Uhr das Handelsblatt. Diese Informationen kommen nach Meldung des Handelsblatts aus allererster Hand, vom Sprecher der Firma Kingsbridge, also dem Eigentümer von Märklin.
Märklin stehe weiter in Verhandlungen mit den Hausbanken, aber derzeit gebe es "keine Möglichkeit zur Zahlung der Januargehälter". Eine solche Situation soll es niemals zuvor gegeben haben, nicht einmal 2006, als Märklin bereits zuvor kurz vor der Insolvenz stand. So weit sich die Mitarbeiter erinnern, soll es niemals zuvor Verzögerungen bei der Gehaltszahlung gegeben haben.
Die Mitarbeiter erhielten laut Handelsblatt bei Nachfragen nach ihrem Geld "ausflüchtende Antworten", es war von "organisatorischen Gründen" die Rede. Existenzangst mache sich breit, die Konten von Mitarbeitern rutschen in die roten Zahlen, da der Geldeingang fehlt, um die Abbuchungen am Monatsanfang für zum Beispiel Miete auszugleichen.
Märklin-Mitarbeiter sollen Angst davor haben, dass sie auf der Spielwaren-Messe unablässig gefragt werden könnten, ob Märklin das große Jubiläumsjahr überlebt.
Diese Frage dürfte das Sanierungsgutachten (siehe unsere gestrige Meldung) der Unternehmensberatung KPMG mit entscheiden, es soll in den nächsten zwei Wochen vorliegen. Die Entwicklung von Märklin in den letzten Jahren spricht jedoch nicht für eine Sanierungsfähigkeit:
Jahr Umsatz Verlust
2006 124 Millionen EUR 13,6 Millionen EUR
2007 125 Millionen EUR 16,6 Millionen EUR
2008 128 Millionen EUR 20,0 Millionen EUR (unbestätigt)
Trotz der horrenden Verluste wurden laufend positive Botschaften verkündet und Berater mit 5.000 EUR pro Tag fürstlich entlohnt, haben sie das Kapital von Märklin zur Seite geschafft?
5 Millionen Euro sollen die Berater pro Jahr gekostet haben - und jedes Jahr haben die "Nieten in Nadelstreifenanzügen" mehr Minus produziert als Umsatzzuwachs!
Welch ein merkwürdiger Zufall: 5 Millionen sollte bei der Belegschaft eingespart werden!
Gewinner ist auf jeden Fall die Unternehmensberatung Alix Partners, die in den Jahren 2006 bis 2008 Millionen mit Märklin verdient und Märklin noch mehr Millionen gekostet hat!
Von: MAB