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Dienstag 18. November 2008
Die nächste Pleite: Mehano schließt zum 31.12.2008

Slowenischer Spielwarenhersteller mit Konkurs nach drastischen Umsatzeinbußen

Noch auf der Mehano-Webseite als Neuheit angekündigt: Die G1700 als H0-Modell für Wechsel- und Gleichstrom sowie mit und ohne ESU-Sounddecoder

Noch auf der Mehano-Webseite als Neuheit angekündigt: Die G1700 als H0-Modell für Wechsel- und Gleichstrom sowie mit und ohne ESU-Sounddecoder

Schon seit Wochen rankten sich in der Branche Gerüchte um den slowenischen Hersteller Mehano. Nun ist „die Katze aus dem Sack“: Mehano stellt die Produktion in Izola zum Jahresende 2008 ein, die etwa 160 Mitarbeiter werden entlassen. Ob es sich um eine Schließung aus wirtschaftlichen Gründen handelt, um die Produktion in einem Land mit noch niedrigeren Lohnkosten wie China weiterführen zu können, oder eine Insolvenz am Ende steht, ist noch nicht bekannt.
Das ist für viele Modellbahner eine ganz schlechte Nachricht, haben doch die hochwertigen Mehano-Modelle, mit ESU-Digitaldecodern ausgestattet, in H0, N und zuletzt sogar TT, viele Freunde gewonnen. In Tests schnitten die Modelle der hochwertigeren TrainLine/Prestige-Serien, z. B. der „BlueTiger“ oder die „G2000“, sehr gut ab, auch dank des vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnisses. Und für viele Modellbahn-Einsteiger waren die preiswerten Startsets, bekannt ist vor allem das mit dem TGV geworden, das auch über ALDI verkauft wurde, der erste Kontakt mit der Modellbahn.

Mehano ist dabei, vielen unbekannt, eine Firma mit langer Tradition im Bau elektrischer Spielwaren. Unter dem Namen Mehanoteknika präsentierte sie sich in den 1960er-Jahren mit einer Spur 0-Modellbahn auf der Leipziger Messe, in den 70er-Jahren konnten DDR-Bürger Mehano-Modelle in Polen beziehen. Von „Westkontakten“ abgesehen die einzige Möglichkeit, auch an US-amerikanische Eisenbahnmodelle zu gelangen.

In jedem Fall war Mehano in gleichem Maße wie andere Modellbahn-Hersteller von der Krise der Branche betroffen. Nach Angaben des Eigentümers erlitt Mehano 2008 einen Umsatzeinbruch von 40% gegenüber 2007 und 60% im Vergleich zu 2006. Während die Webseite des deutschen Importeurs (http://www.os-powersale.com) „in Bearbeitung“ ist, findet sich auf der Seite von Mehano selbst (http://www.mehano.si) bislang keinerlei Hinweis zum Stand der Entwicklung. Auf eurofound.europa.eu (Eurofound ist ein Organ des Europäischen Rates) ist allerdings mit Datum vom 4.11.2008 zu lesen:

„Mehano, a Izola-based toy manufacturer, has announced that it is to close and dismiss all its 160 workers. 20 employees are likely to be re-employed for maintenance activities. Mehano has struggled financially for the last ten years.“

Übersetzung: „Mehano, ein Spielzeug-Hersteller mit Sitz in Izola, hat die Schließung des Werks und die Entlassung von allen 160 Arbeitnehmer angekündigt. 20 Mitarbeiter werden wahrscheinlich für Instandhaltungsarbeiten weiterbeschäftigt. Mehano hat die letzten zehn Jahre finanziell zu kämpfen gehabt."

Uns Modellbahnern wird mit der Mehano-Pleite wieder einmal vor Augen geführt, wie tiefgreifend die Krise der Branche ist. Der Konzentrationsprozess, die Auslagerung der Produktion nach China und Werksschließungen sind nach wie vor in vollem Gange.

Es besteht allerdings für die Interessenten schöner Mehano-Modelle wie der G 1206 oder der neuen G 1700 berechtigte Hoffnung, dass die Formen von einem anderen Unternehmen gekauft und die Produktion nachgefragter Modelle teilweise unter anderem Namen weitergeführt wird. Zumindest war das bislang einer der üblichen „Verfahren“ in der Branche. Wer darauf nicht vertraut, sollte sich jedenfalls sputen, vielleicht liegt beim Fachhändler noch das gewünschte Mehano-Modell auf Lager.

Tipp: Einen durch die Ereignisse hochaktuellen Vergleichstest der Mehano G 1206 mit der Märklin G 1206 finden Sie in Ihrer kostenlosen Dezember-Ausgabe von Modellbahntechnik aktuell. Wenn Sie sich hier für unseren Newsletterdienst registrieren, informieren wir Sie unmittelbar, wenn die neue Ausgabe für Sie bereitsteht.

Von: RR
 
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