Montag 19. August 2024
Zugschwächung

Modellbahn-Lexikon: Zugschwächung

Im Eisenbahnbetrieb bezeichnet eine Zugschwächung die Verringerung der Kapazität eines Personenzuges. Dies geschieht in der Regel durch das Abkoppeln von Wagen oder Zugteilen, wodurch die Anzahl der Sitzplätze oder die Ladekapazität reduziert wird.

Eine Zugschwächung wird meist aus konkreten betrieblichen Erfordernissen heraus durchgeführt, kann aber auch zu überfüllten Zügen führen. Eine Zugschwächung kann beispielsweise aus den nachfolgend beschriebenen Gründen vorgenommen werden:

  • Geringere Nachfrage: Wenn weniger Passagiere erwartet werden als ursprünglich geplant, kann es wirtschaftlich sinnvoll sein, weniger Wagen einzusetzen.
  • Betriebliche Gründe: Es kann erforderlich sein, Wagen für Wartungsarbeiten aus dem Verkehr zu nehmen.
  • Saisonale Schwankungen: In Zeiten niedrigerer Auslastung, wie außerhalb der Ferien oder an bestimmten Wochentagen, werden Züge manchmal geschwächt, um Betriebskosten zu sparen. Beispiel: Ein Fernverkehrszug, der aus zehn Wagen besteht, fährt von einer Großstadt in eine ländlichere Region. Ab einem bestimmten Punkt werden drei Wagen abgehängt, weil auf der Reststrecke weniger Fahrgäste erwartet werden.
  • Geringe Auslastung: Auf Streckenabschnitten mit geringerer Nachfrage oder eingeschränkter Infrastruktur (z. B. kürzeren Bahnsteigen) wird der Zug verkürzt. Wenn auf bestimmten Strecken oder zu bestimmten Zeiten weniger Fahrgäste erwartet werden, können überflüssige Wagen abgekoppelt werden, um Betriebskosten zu senken.
  • Technische Probleme: Wenn ein Wagen oder ein Zugteil defekt ist, kann er zur Reparatur abgestellt werden, wodurch der Zug geschwächt wird.

 

Weiterhin spielen folgende Punkte eine Rolle:

  1. Wird eine fahrplanmäßige Zugschwächung vorgenommen, stehen für das Trennen der Züge 1,5 Minuten zur Verfügung.
  2. Ist ein Schaden an einem Zugteil oder Waggon Grund für die Zugschwächung, müssen die betreffenden Fahrgäste umsteigen. Dies wird vom Tf (Lokführer) über die Innenbeschallung möglichst frühzeitig bekannt gegeben und durch entsprechende Sondertexte auf den Zuganzeigern visualisiert.
  3. Das Gegenteil der Zugschwächung ist die Zugstärkung, bei der zusätzliche Wagen oder Zugteile angehängt werden, um die Kapazität zu erhöhen.

 

Zugschwächung bei der Modelleisenbahn

Die Zugschwächung ist bei der Modellbahn sehr einfach nachzustellen, indem Sie bei einem Personenzug ein oder zwei Waggons aus der Garnitur entfernen. Vorbildnah ist dies insbesondere bei Regionalzügen, dort können Sie beispielsweise auch Doppelstockwagen („Dostos“) gegen einstöckige Personenwagen tauschen. Dies ist dann eine Zugschwächung ohne Reduzierung der Zahl der Waggons.

 

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Von: Rudolf Ring / Redaktion
 
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