Mittwoch 08. Mai 2024
x-Wagen

x-Wagen waren lange Zeit wichtige Bestandteile des Regionalverkehrs in Deutschland, die durch ihre moderne Ausstattung und hohe Kapazität wesentlich zur Bewältigung des täglichen Passagieraufkommens beitrugen.

x-Wagen-Set, Märklin Art.-Nr. 4393 mit Coca Cola-Werbung, der Vorbildeinsatz fand im Raum Köln statt

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x-Wagen sind eine spezielle Bauform von vierachsigen Personenwagen. Sie wurden in den 1990er Jahren entwickelt und sind hauptsächlich auf Regionalbahn- und Regional-Express-Strecken der Deutschen Bahn (DB) in Deutschland eingesetzt worden.

Die x-Wagen der Deutschen Bundesbahn (DB) waren Personenzugwagen für den S-Bahn-Verkehr. Nach der erfolgreichen Einführung der S-Bahn-Triebwagen der DB-Baureihe 420 bestand Bedarf an neuen S-Bahn-Zügen. Die x-Wagen waren eine Serie von 381 Personenwagen für S-Bahnen in Deutschland.

Wichtige Merkmale der x-Wagen:

  • Technik: Die Sitzwagen sind 24,5 m lang und haben eine durchschnittliche Masse von 28 t, die Steuerwagen haben eine Länge von 25,26 m und 31 t. Alle Wagen sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h zugelassen.
  • Wagenkästen: Die Wagenkästen waren in Aluminium-Leichtbau ausgeführt, der Fußboden ist nur 1000 mm über Schienenoberkante, da es aber keine Stufen an den Eingangstüren gibt, können sie nur an „S-Bahn-Bahnsteigen“ mit einer Höhe von 950 mm über Schienenoberkante genutzt werden.
  • Komfort und Ausstattung: Die x-Wagen sind für den regionalen Nahverkehr ausgelegt und bieten entsprechende Annehmlichkeiten wie großzügige Sitzbereiche, Toiletten und Gepäckabteile. Sie sind klimatisiert und verfügen über Informationsanzeigen.
  • Konstruktion und Design: Die x-Wagen haben ein modernes, ansprechendes Design und sind robust gebaut, um den Anforderungen des täglichen Einsatzes im Regionalverkehr gerecht zu werden. Sie sind in der typischen Farbgebung der DB gestaltet, die meist weiß mit roten Akzenten ist.
  • Technische Details: Die x-Wagen sind so konstruiert, dass sie an unterschiedliche Lokomotiven und Triebwagen gekoppelt werden können, was sie flexibel im Einsatz macht. Sie verfügen über moderne Sicherheitseinrichtungen und sind auf eine hohe Zuverlässigkeit und Langlebigkeit ausgelegt.
  • Einsatzgebiet: x-Wagen sind vor allem in Ballungsgebieten und auf stark frequentierten Pendlerstrecken im Einsatz gewesen, wo die hohe Passagierkapazität besonders von Vorteil ist. Die Wagen wurden von 1978 bis 1998 in vier Serien hergestellt. Eingesetzt wurden die Wagen in Nordrhein-Westfalen und im Großraum Nürnberg (bis Ende 2023).
  • Wendezüge: x-Wagen wurden als flexibel zusammenstellbare Wendezüge realisiert, im Unterschied zu Triebzügen. Diese Wagen wurden in der Regel als feste Wendezüge zusammengestellt, die im Betrieb nicht getrennt und daher wie ein Triebzug behandelt wurden.

 

x-Wagen wurden zwar speziell für die S-Bahn Rhein-Ruhr entwickelt, wo sie sich bis 2019 im Einsatz befanden. Darüber hinaus waren sie auch bei der S-Bahn Nürnberg anzutreffen, wo der Einsatz im Jahr 2023 endete. Kurzzeitig waren sie im Sommer 2002 auch bei der S-Bahn Berlin im Einsatz, und von Ende Juli 2009 bis Anfang 2011 war dies erneut der Fall.

Doch x-Wagen bzw. "Typ x" ist damit trotzdem keine rein historisches Thema. Denn Type X, auch „x-Wagen“, bezeichnet ebenfalls die dritte Generation hochfluriger Triebfahrzeuge der Wiener U-Bahn. Sie wird seit 2018 von Siemens produziert und sukzessive seit 2020 ausgeliefert.

Die Baureihe stellt den Nachfolger der Serien Type V und wird die älteren „Silberpfeile“ des Typs U ersetzen. Sie soll im gesamten Wiener U-Bahn-Netz außer auf der Linie U6 eingesetzt werden.

x-Wagen bei der Modelleisenbahn

Für Modellbahner spielen Nahverkehrszüge generell eine wichtige Rolle, da deren Nachbildung einfacher ist als einen Fernverkehr oder gar eine Hochgeschwindigkeits-Hauptstrecke nachzubauen. Auch aus diesem Grund haben viele namhafte Modellbahn-Hersteller wie Märklin und Roco Modelle von x-Wagen in der Nenngröße H0 angeboten, auch für N gibt es x-Wagen-Modelle.

Für den Einsatz als Wendezug ist es besonders vorbildnah, einen Steuerwagen in der Garnitur mitzuführen. Aus diesem Grund wurden auch komplette Sets von x-Wagen angeboten. Als Triebfahrzeuge einer Garnitur mit x-Wagen sind insbesondere die E-Loks vom Typ 111, 141 und 143 geeignet für eine stimmige Darstellung.

Zwar ist bei der DB der x-Wagenpark inzwischen nur noch historisch erwähnenswert, weil ihre Aufgabe im regionalen Nahverkehr zukünftig von Doppelstockwagen wahrgenommen wird, der RRX (Rhein-Ruhr-Express) ist dafür ein typisches Beispiel.

 

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Von: Rudolf Ring / Redaktion
 
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