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Donnerstag 18. April 2024
Verharzen
Unter den Defekten, die eine Modellbahn-Lokomotive haben kann, gehört das Verharzen zu den lästigsten. Hier sind ein paar praxiserprobte Gegenmittel und Wartungsvorschläge.
Beim Modellbau, insbesondere bei Modelleisenbahnen, bezieht sich der Begriff "Verharzen" auf die Ansammlung von altem, verhärtetem Öl oder Fett in den beweglichen Teilen einer Lokomotive.
In technischen Anwendungen kann "Verharzen" bedeuten, dass eine Substanz (z. B. ein Klebstoff oder eine Beschichtung) aushärtet oder polymerisiert, und dabei eine feste, dauerhafte Verbindung bildet. Zum Beispiel können Epoxidharze verharzen, wenn sie mit einem Härter vermischt werden.
Verharzen tritt auf, wenn eine Lokomotive längere Zeit nicht in Betrieb war oder wenn das verwendete Schmiermittel im Laufe der Zeit verhärtet. Die Verharzung kann die Beweglichkeit der Achsen, Zahnräder und Motoren beeinträchtigen und zu Blockaden führen.
Das betrifft Triebfahrzeuge umso mehr, je kleiner der Maßstab ist. Eine Lok der Nenngröße Z kann beispielsweise ein verharztes Drehgestell haben und dann nur noch geradeaus fahren.
Um eine verharzte Lokomotive zu reinigen, gibt es verschiedene Ansätze:
- Waschbenzin: Mittelschnell verdunstendes Waschbenzin (mit einem Siedebereich zwischen 60 und 100 Grad Celsius) kann gezielt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Es löst das verhärtete Öl und verdunstet problemlos, ohne die Lackierung zu beschädigen. Achte darauf, gut zu lüften und die Gesundheits- und Explosionsgefahren zu beachten.
- Ultraschallreinigung: Eine weitere Methode ist die Reinigung in einer “Lokbadewanne” mit einem Ultraschallgerät. Hierbei wird die Lokomotive in eine Wanne mit speziellem Reinigungsmittel (z. B. SR24) gelegt und im Schallbad durchgespült. Anschließend sollte die Lok getrocknet und mit einem verharzungssicheren Öl oder Fett geölt werden.
- Professionelle Reinigung: Bei hartnäckigen Verharzungen kann es sinnvoll sein, die Lokomotive einem Modellbahn-Service oder einem Fachmann zur professionellen Reinigung zu überlassen.
Modellbahner der kleinen Nenngrößen N und Z verwenden zur Schmierung häufig Trockenschmiermittel mit Teflon. Damit ist dem Verharzen der Getriebe der kleinen Fahrzeuge vorgebeugt. Der Einsatz von Trockenschmiermittel setzt allerdings vorher eine vollständige Reinigung der bisherigen Schmierung voraus.
Gute Ergebnisse lassen sich auch mit WD40 erzielen, das zwar oftmals missverständlich als Schmiermittel verwendet wird, doch tatsächlich ein Reinigungsmittel ist. Wenn es darum geht, beispielsweise eine verharzte Achse zu lösen, wirkt Nitro-Universalverdünnung Wunder. Setzen Sie das Mittel allerdings vorsichtig und nur sehr sparsam ein, um Schäden an Kunststoffteilen zu vermeiden.
Die schönsten Modellbahn-Schauanlagen
Von: Rudolf Ring / Redaktion