Montag 25. November 2013
Überspannungsimpuls

Modellbahn-Lexikon: Bei der klassischen Märklin-Modellbahn wird die Fahrtrichtung per Überspannungsimpuls gesteuert.

Per Überspannungsimpuls (Umschaltimpuls) wird im klassischen Märklin Wechselstrom-System ein gegenüber der normalen Fahrspannung erhöhter Stromimpuls bezeichnet.

Damit wird die Fahrtrichtungsumschaltung elektromechanisch ausgelöst. Während im klassischen Wechselstrom-Mittelleitersystem die Betriebsspannung 16 Volt beträgt, lösen die klassischen, blauen Märklin-Transformatoren eine Spannung von 24 bis 26 Volt für den Überspannungsimpuls aus, bei den neuen Märklin-Trafos sind es nur noch 22 Volt.

Sofern Sie moderne Loks mit mfx/Systems-Decoder auf einer klassischen Wechselstrom-Anlage einsetzen möchten, sollten Sie daher keine Fahrtrichtungsumschaltung mit einem alten Trafo vornehmen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Digitaldecoder durch den Überspannungsimpuls von bis zu 26 Volt zerstört wird.

Bei einer analogen Modellbahn-Steuerung mittels Gleichspannung reicht es für einen Fahrtrichtungswechsel, einfach die Versorgungsspannung umzupolen. Bei der analogen Steuerung im klassischen Wechsel-strombetrieb hingegen sorgen der Überspannungsimpuls und eine elektromechanische Umschaltung (Polwender) dafür, dass die Drehrichtung der damals verwendeten Allstrommotoren sich umkehrt. Märklin bezeichnete das als werblich als „eingebauten Lokführer“, unter Modellbahnern ist der dabei häufig auftretende Bocksprung klassischer Märklin-Fahrzeuge allerdings unbeliebt und ein gutes Argument, das Fahrzeug mit einem modernen Digitaldecoder auszustattet, der dann den Überspannungsimpuls auswertet und die Änderung der Fahrtrichtung vornimmt.

Von: Rudolf Ring
 
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