Freitag 06. Januar 2012
Überpufferung

Modellbahn-Lexikon: Überpufferung

Bei Schienenfahrzeugen wird das Hintereinanderschieben oder Verhaken von Puffertellern als Überpuffern bezeichnet (Grafik: Christian Lindecke, Wikipedia)

Bei Schienenfahrzeugen wird das Hintereinanderschieben oder Verhaken von Puffertellern als Überpuffern bezeichnet (Grafik: Christian Lindecke, Wikipedia)

Als Überpufferung wird bei der Modellbahn der Effekt bezeichnet, wenn zwei Pufferteller sich bei Kurvenfahren überschneiden und verhaken. Das kann insbesondere bei S-Kurven vorkommen, wenn Modellbahn-Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller oder mit unterschiedlicher Kupplungsausstattung miteinander gekuppelt werden. In seltenen Fällen kann eine Überpufferung auch durch eine zu hohe Aufprallgeschwindigkeit beim Rangieren oder im Ablaufbetrieb vorkommen. Das Risiko der Überpufferung ist bei der Fahrt durch Gleisbögen umso größer, je enger der Radius ist. Im schlechtesten Fall führt eine Überpufferung zum Entgleisen von Fahrzeugen.

Insbesondere kommt eine Überpufferung häufig vor, wenn bei Modellbahn-Fahrzeugen Kurzkupplungen nachgerüstet werden, ohne dass das Modell über eine entsprechende Kurzkupplungskinematik (KKK) verfügt. In manchen Fällen lässt sich das Problem mit einer Verlängerung des NEM-Kupplungsschachtes lösen. Eine solche Distanzhülse bietet PIKO mit der Artikelnummer 57410-99 an.

Um Überpufferungen auszuschließen, gibt es als Gegenmittel auch den Einsatz von Federpuffern. Besonders bekannt für die Verwendung von Federpuffern bei vielen Modellen der Nenngröße H0 ist LILIPUT. Auch für die Nachrüstung von Waggon-Modellen bieten einige Hersteller Federpuffer einzeln an. Technisch Sinn macht deren Einsatz allerdings nur beim vorbildnahen Kurzkuppeln der Fahrzeuge.

Eine Überpufferung kann allerdings nicht bei allen Modellbahn-Fahrzeugen vorkommen. Da sind die Modellbahner nach dem Vorbild der US-Bahnen absolut im Vorteil. Denn die Bahnen in den USB verwenden traditionell gar keine Puffer, um Stoßkräfte zu übertragen. Zu diesem Zweck sind die Triebfahrzeuge und Waggons mit Klauenkupplungen ausgestattet.

Von: Rudolf Ring
 
Zum Newsletter anmelden Nein danke.