Dienstag 02. Oktober 2018
Übergangsbogen

Modellbahn-Lexikon: Mit Übergangsbögen verbessern Sie das Fahrverhalten in Modellbahn-Gleisbögen

Als Übergangsbogen werden gebogene Gleiselemente bezeichnet, die zwischen einer Geraden und einem Kreisbogen oder zwischen zwei Kreisbögen verwendet werden. Bei der Vorbildbahn weist ein Übergangsbogen an jeder Stelle einen anderen Krümmungsradius auf.

Der Übergangsbogen bewirkt, dass beim Übergang zwischen Gerade und Kreisbogen die Kurve nur langsam und nicht nach der Geraden ruckartig enger wird. Der Zweck des Übergangsbogens ist es, die in der Kurve auftretenden Fliehkräfte beim Durchfahren kontinuierlich auf- bzw. abzubauen und nicht ruckartig auf die Fahrzeuge (und beim Vorbild die Fahrgäste) einwirken zu lassen.

Bei Autofahrern sind solche Kurven als "Hundskurven" bekannt und oft Unfallschwerpunkte, da insbesondere Fahrer ohne Ortskenntnis vielfach nicht mit einem sich verengenden Kurvenradius rechnen und die Geschwindigkeit nicht früh genug anpassen.

Für den Bau von Modellbahn-Anlagen ist es hingegen absolut zu empfehlen, wie beim Vorbild im Gleisplan ebenfalls Übergangsbögen zu berücksichtigen. Das hat mehrere Vorteile: 

  1. Unter dem Aspekt des Modellbaus nimmt die Vorbindnähe der Darstellung der Trassierung zu.
  2. Ihre Zuggarnituren zeigen bei der Kurvenfahrt ein sichtbar stimmigeres Gesamtbild, auch wenn keine kurzgekuppelten Waggons eingesetzt werden.
  3. Die Betriebssicherheit nimmt auch beim Modellbahn-Betrieb durch Übergangsbögen zu, da Ihre Fahrzeuge ein günstigeres fahrdynamisches Verhalten bekommen.

 

Die Realisierung einer Kurve mit einem Übergangsbogen-Abschnitt gelingt Modellbahn-Profis am leichtesten mit Flexgleis-Elementen eines Gleissystems. Allerdings ist es keineswegs notwendig, für die Integration von Übergangsbogen-Elementen unbedingt ein Gleissystem zu wählen, für das auch Flexgleis-Elemente angeboten werden oder gar das Gleismaterial komplett selbst zu bauen.

Auch mit Standard-Gleissystemen der bekannten Modellbahn-Hersteller realisieren Sie eine Kurve inklusive eines Übergangsbogens unabhängig von Modellbahn-Hersteller, Nenngröße und elektrischem System, indem Sie eine Kurve mit Gleisbogen-Elementen mit unterschiedlichen Radien passend kombinieren.

Beispiel: Bei Gleissystemen, die eine 180-Grad-Kurve aus 6 Gleiselementen bilden, setzen Sie den Standard-Radius R2 ein. Ersetzen Sie dann die beiden äußeren Gleiselemente durch Gleisbögen R3.

Tipp: Bildet ein Gleissystem die 180-Grad-Kurve allerdings aus einer unterschiedlichen Zahl von Gleiselementen, ist die Integration von Übergangsbögen allerdings nur etwas aufwändiger mit Zwischengleiselementen möglich. Für die Planung ist hierbei die Nutzung einer Gleisplanungs-Software hilfreich.

Weitere Infos zum Übergangsbogen liefert Ihnen die MOROP-NEM 113, die Sie über Downloads > MOROP NEM erreichen.

Von: Rudolf Ring
 
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