Dienstag 29. Dezember 2009
Servoantrieb

Modellbahntechnik-Lexikon: Mit Servoantrieben kommt Bewegung ins Spiel

Der aktuelle Trend auf der Modellbahnanlage sind vorbildgerechte Animationen, bewegte Szenen und ferngesteuerte Automatiken aller Art. Um das zu realisieren, kommen immer mehr Servoantriebe für Modellbauzwecke auf den Markt. Ein Servoantrieb (von servus lat. Sklave) ist ein elektronisch geregelter Antrieb für die Automatisierung von mechanischen Stellvorgängen. Servoantriebe finden sich bei der Modelleisenbahn insbesondere beim Antrieb von Weichen, Signalen, Schranken, Kränen, Drehscheiben und weiteren Funktionsmodellen aller Art. Insbesondere als zuverlässiger und kraftvoller Antrieb für die Weichenzungen setzen sich Servoantriebe immer mehr durch. Ein Servoantrieb besteht aus einer Steuerelektronik (Servoregler), dem Servomotor und einem Getriebe. Als Motor dienen in aller Regel geregelte, bürstenlose Gleichstrommotoren oder seltener vektorgeregelte Asynchron-/Synchronmotoren. Bei der digitalen Modellbahn kommt noch ein Digitaldecoder hinzu, der es ermöglicht, die Steuerelektronik digital anzusteuern.

Gegenüber dem klassischen Magnetspulenantrieb hat der Servoantrieb mehrere Vorteile: Start- und Endposition der Stellbereiche können sehr präzise justiert werden, er ist verschleißärmer und die Dynamik der Bewegung kann vorbildnah langsam und nahezu geräuschlos („Flüsterantrieb“) ausgeführt werden. Zudem bieten Servos mehr Kraft als Spulenantriebe, sodass sich auch im Modellbau „schwerere“ Lasten bewegen lassen. Aktuelle Miniservos erreichen eine Kraft von bis zu 1 kg/cm. Ein weiterer Vorteil ist der gegenüber Magnetantrieben deutlich geringere Stromverbrauch. Besondere Aufmerksamkeit beim Einsatz von Servoantrieben beim Modellbau muss auf das Getriebe gelegt werden. Es dient meist speziell dazu, die Drehbewegung des Servomotors in eine Linearbewegung umzuwandeln, mit der z. B. das Tor eines Lokschuppens geöffnet und geschlossen wird.

Servoantriebe können insgesamt als mechatronische Einheit betrachtet werden. Sie sind im Modellbau in ferngesteuerten Flug- oder Schiffsmodellen schon länger verbreitet und haben seit ein paar Jahren auch Eingang in Steuerungen bei der Modelleisenbahn gefunden. Speziell auf die Bedürfnisse von Modellbahnern abgestimmt bietet u. a. ESU Servoantriebe an und liefert abgestimmtes Zubehör gleich mit: Diverse Ruderhörner, ein speziell gefertigtes Servohorn, Stelldraht, ein Satz Befestigungsschrauben sowie eine eigens entwickelte Servohalterung für horizontalen oder vertikalen Einbau. Bezug über den Fach- und Onlinehandel, Infos bei www.esu.eu.

Von: RR