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Samstag 01. Juli 2017
Rangierwalzer
Modellbahn-Lexikon: Der Rangierwalzer ist eine spezielle Funktionsabfolge beim Entkuppeln zwischen Lok und Waggon
Die moderne, digital gesteuerte Modelleisenbahn nimmt sich in so vielen Funktionen, wie es eine analoge Steuerung niemals könnte, die Echtbahn zum Vorbild. Das betrifft auch das Rangieren von Waggons, um sie z.B. zu einem neuen Zug zusammenzustellen.
Beim Abkuppeln von Waggons bzw. dem Zug von einer Rangierlok gibt es ein spezielles Verfahren, das als Rangierwalzer bezeichnet wird. Um den Rangierwalzer auszuführen, muss die betreffende Lok mit einer fernsteuerbaren Kupplung ausgestattet sein (z.B. TELEX-Kupplung) und benötigt einen Digitaldecoder, um die nachfolgenden Schritte des Rangierwalzers selbstständig nacheinander auszuführen.
Die drei Funktionsschritte des Rangierwalzers
- Die Lok fährt an den Zug heran bzw. stellt mechanischen Kontakt mit der Kupplung des Zuges her. Dabei drückt sie die Kupplungen einige Millimeter zusammen, um eine sichere Position für das Enkuppeln zu erreichen.
- Dann wird der Entkupplungsvorgang ausgelöst, dazu wird der Kupplungsbügel des Waggons elektromechanisch angehoben.
- Die Lok setzt dann ein kleines Stück vom Zug zurück, damit die Kupplung nicht wieder schließt und schaltet den Entkuppler ab. Damit stehen dann Lok und Waggons deutlich sichtbar voneinander getrennt und der Vorgang ist abgeschlossen.
Im analogen wie auch digitalen Betrieb kann der Kupplungswalzer natürlich auch manuell gesteuert werden. Die Besonderheit des digitalen Betriebs liegt aber darin, dass diese Funktion automatisch ausgeführt wird, wenn Sie den Entkuppler der Lok einschalten. Fahrtrichtungsabhängig wird dabei nur der in Fahrtrichtung vorne liegende Entkuppler in die Aktion einbezogen.
Rangierwalzer bei digitalen Loks und Soundloks
Der Rangierwalzer bringt bei digitalen Loks einige Besonderheiten mit. So ist er bei Digitaldecodern wie dem ESU LOPI 4 bereits vorprogrammiert und daher besonders einfach zu benutzen, zudem kann die Ausführung des Rangierwalzers an die konkreten Betriebsbedingungen der Lok und an die verwendete Entkupplungseinheit angepasst werden. Sofern ein Digitaldecoder nicht mit einer vorprogrammierten Funktion für den Kupplungswalzer ausgestattet ist, kännen die Einzelfunktionen meist in Form eines Functionmapping (Funktionsmapping) selbst zusammengestellt und dann auf Knopfdruck aktiviert werden.
Sofern eine digitale Lok mit einem Sounddecoder ausgestattet ist, kann als begleitende Funktion auch noch ein passendes Geräusch wie der aufheulende Motor am Anfang und der sich abschaltende Motor am Ende des Funktionsmappings zu dem Rangierwalzer hinzugefügt werden.
Der Rangierwalzer wird in vereinzelt auch als Kupplungswalzer bezeichnet. Der Begriff wird zwar unter Modellbahnern verstanden, ist aber nicht üblich. Wenn Sie versehentlich auf diese Webseite gelangt sind und eigentlich Infos zum Paartanz "Walzer" gesucht haben, folgen Sie bitte einfach nachstehendem Wikipedia-Link.
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Von: Rudolf Ring