Donnerstag 06. Februar 2014
Radsatz

Modellbahn-Lexikon: Ein Radsatz besteht aus zwei Rädern und einer Achse

Ein Radsatz besteht bei der Modellbahn aus den beiden Rädern plus der Achse. Für die Betriebssicherheit ist die Beschaffenheit und Qualität der Radsätze von zentraler Bedeutung. Die genauen Abmessungen der Radsätze für die jeweiligen Nenngrößen wird in den zugehörigen NEMs beschrieben.

Eine große Rolle spielt auch die Lagerung der Radsätze. Bei den meisten Modellbahn-Waggons wird eine Spitzenlagerung eingesetzt, seltener sind die Radsätze für eine Zapfenlagerung ausgelegt.

Wie gut ein Radsatz wirklich läuft, hängt auch von der Lagerbuchse ab. Die höchste Qualität bieten hier Messing-Lagerbuchsen, wie sie beispielsweise vom Schweizer Hersteller RailTop eingesetzt werden. Die meisten Hersteller der Großserienmodelle belassen es aber leider bei Kunststoff-Lagerbuchsen, was für Betriebs-Modellbahner einen ärgerlichen Verschleißfaktor darstellt.

Während die Radsätze aller Modellbahn-Nenngrößen eine systembezogen gleiche Geometrie haben, ist dies ausgerechnet bei der marktführenden Nenngröße H0 nicht so! Damit Fahrzeuge sowohl auf den Zweileiter- wie auch den Mittelleiter-Anlagen laufen, setzen viele Hersteller eine Art Kompromissgeometrie ein. Bewusste Ausnahme hiervon ist unter anderem PIKO, das für den Betrieb der Fahrzeuge im Mittelleiter-"Märklin-System" spezielle "Wechselstrom-Radsätze" anbietet. Diese Radsätze können Sie beim Kauf in aller Regel kostenlos bei Ihrem Händler umtauschen lassen.

Mit diesen Checkpunkten finden Sie den richtigen Radsatz:

[x] Nenngröße prüfen, dabei insbesondere auch Schmalspur-Radsätze (z.B. H0e, H0m) beachten

[x] Typ der Lagerung prüfen, Spitzenlagerung oder Zapfenlagerung

[x] Raddurchmesser checken, dabei ist der Durchmesser des Rades ohne den Radkranz zu messen.

[x] Speziell bei Nenngröße H0 ist zu prüfen, ob es sich um einen elektrisch isolierten Radsatz (Zweileiter-System) oder einen nicht-isolierten Radsatz (Märklin-Mittelleiter-System) handelt.

[x] Beachten Sie die weiterführenden Hinweise in den MOROP NEM Modellbahn-Normen.

Tipp: Wenn Sie mit einem Fahrzeug Betriebsprobleme haben, speziell Entgleisungen, sollten Sie zuerst die Radsätze prüfen. Oftmals haben Räder einen Seiten- oder Höhenschlag, der sogar in kaum sichtbarer Ausprägung Probleme verursachen kann. Eine gute Hilfe beim Erkennen von Fehlern an Radsätzen ist es, wenn man den betreffenden Waggon über einen Spiegel rollen lässt.

Folgende MOROP NEM Modellbahn-Normen betreffen die Radsätze:

NEM 311 - Radreifenprofile

NEM 311G - Radreifenprofile für Groß- und Gartenbahnen

NEM 313 - Wagenradsatz für Zapfenlager

NEM 314 - Wagenradsatz für Spitzenlager (30092012)

NEM 340 - Radsatz und Gleis für besondere Systeme

Von: Rudolf Ring