Mittwoch 17. September 2008
Preiserlein

Modellbahntechnik-Lexikon: Preiserlein, Preiserleins, Preiser-Dame, Preiser-Damen

Preiserlein im Maßstab 1:87 bei der "Arbeit"

Preiserlein im Maßstab 1:87 bei der "Arbeit"

Preiserlein, neutrum (das Preiserlein), Mehrzahl Preiserleins,  ist eine liebevolle Bezeichnung von Modellbahnern für die kleinen Figuren, die eine Modellbahnanlage bevölkern. Teilweise werden die kleinen Figuren als als "Preiserlinge" bezeichnet.

Der Name wurde ursprünglich abgeleitet vom Hersteller Preiser, der solche Figuren seit 1949 in hoher Qualität bemalt und unbemalt herstellt. Die Figuren wurden in den ersten Jahren aus Holz geschnitzt, seit den sechziger Jahren im Kunststoffspritzguß-Verfahren hergestellt. Die Bezeichnung Preiserlein bezieht sich auf diese späteren Figuren und wie die Verniedlichung der Endung "lein" zeigt auf die kleineren Maßstäbe (bei Preiser bis 1:500).

Doch die Bezeichnung Preiserlein wird im Modellbahner-Jargon für Figuren sämtlicher Hersteller verwendet, also zum Beispiel auch solchen von Faller, Krauthauser, NOCH, Saxonia, Vollmer und anderen. Bei Preiserleins hat eine Verallgemeinerung stattgefunden, wie etwa bei Tempo für Taschentuch oder Uhu für Klebstoff.

Laut einem Post im Forum des Miniatur-Wunderlands (siehe Links) könnte der Begriff Preiserlein zum ersten Mal dort gefallen sein. Auch ein Zusammenhang mit der AOL-Arena im Miniatur-Wunderland wurde hergestellt. Die erste Verwendung des Begriffs Preiserlein ist aber bislang ungeklärt.

In Modellbahnläden ist die Bezeichnung Preiserlein oder Preiserleins eher unüblich, dort wird korrekt von Preiser-Figuren gesprochen, wenn diese von Preiser stammen, von NOCH-Figuren beim Hersteller NOCH usw.

Die weibliche Form Preiser-Dame, femininum (die Preiser-Dame), Mehrzahl Preiser-Damen, wurde ebenfalls bereits im Internet verwendet, zum Beispiel von Dr. Peter Holbeck im Miniatur-Wunderland-Forum als Bezeichnung für Dienstleisterinnen des horizontalen Gewerbes. Es ist aber davon auszugehen, dass der Begriff Preiser-Damen sicher öfter verwendet wird, auch als allgemeiner Begriff für "weibliche" Modellbahnfiguren, egal welchem "Beruf" diese in der Modellbahnanlage nachgehen.

Preiserlein gibt es für verschiedene Spuren und in vielfältigster Ausführung. Die unbemalten lassen sich zudem den eigenen Vorstellungen entsprechend gestalten. Seit 2006 rücken insbesondere die nackten oder sehr leicht bekleideten Preiserlein und Preiser-Damen in den Vordergrund des öffentlichen Interesses (siehe Forum-Link mit Bildbeispielen).

Die größten Ansammlungen von Preiserlein finden sich unseres Wissens nach im Miniatur-Wunderland, wo zum Beispiel rund 500 in der AOL-Arena sitzen und etwa 100 auf einem Gletscher eine Greenpeace-Aktion nachstellen. Jede größere Modellbahnanlage wird jedoch von einigen Hundert, meist sogar einigen Tausend dieser liebenswerten kleinen Gesellen bewohnt.

Von: MAB, RR
 
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