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Donnerstag 04. April 2024
Lokzug
Ein Lokzug besteht aus einem oder mehreren Triebfahrzeugen.
Es handelt sich beim Lokzug (auch Triebfahrzeugfahrt, Lokomotivzug) um eine Zuggattung. Die aktuelle Fachbezeichnung für diese Zuggattung heißt in Deutschland Triebfahrzeugfahrt, abgekürzt Tfzf. Bahn-Umgangssprachlich wird häufig noch die frühere Abkürzung Lz gebraucht.
Ein Lokzug (besteht aus einem einzelnen oder aus mehreren zusammengekuppelten Triebfahrzeugen (meist Lokomotiven), die ohne weitere Fahrzeuge als Zug verkehren. Die hinter dem führenden Triebfahrzeug eingereihten Fahrzeuge werden meist geschleppt, können aber je nach betrieblichen Erfordernissen auch als Schublok eingesetzt sein.
Aus Lokomotiven bestehende Lokzüge dienen dazu, fehlende Triebfahrzeuge an Bahnhöfen oder sonstigen Betriebsstellen bereitzustellen, Triebfahrzeuge zu überführen (Loküberführungsfahrt), Vorspannlokomotiven zurückzuführen oder Sonderaufgaben wie Messfahrten oder Belastungsproben zu erledigen. Ausgediente Loks wurden manchmal zu längeren Lokzügen zusammengestellt und beispielsweise zu einem anderen Eisenbahn Verkehrs Unternehmen (EVU), beispielsweise im Ausland, überführt oder zu einem Verschrottungsbetrieb überstellt.
Werden Loks in einen anderen Heimatbahnhof abgegeben, ins Ausbesserungswerk oder zum Verschrotten gefahren, können bis zu 10 Loks den Lokomotivzug bilden. Zusammen mit der arbeitenden (ersten) Lok wären das 11 Loks insgesamt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit eines Lz beträgt 100 km/h, es sei denn, eine der geschleppten Lokomotiven limitiert die Geschwindigkeit bauartbedingt schon bei geringerem Tempo, z.B. die V60 wegen der Kuppelstangen auf 60 km/h.
Bei einem Lokzug hat die Zuglok im Vorbildbetrieb erheblichen Laufwiderstand zu überwinden. Denn Teile des Getriebes der geschleppten Loks sind nicht ausgekuppelt, sondern müssen mitbewegt werden. Bei Dieselloks sind es die Radsatzwendegetriebe (für die Fahrtrichtung) und bei klassischen E-Loks die Fahrmotoren, die „mitgeschleppt“ werden müssen.
Lokzüge bei der Modelleisenbahn
Für die Modelleisenbahn spielen Lokzüge eine große Rolle, wie die folgenden Beispiele zeigen:
- Bei fortgeschrittenen Modellbahnern mit einer entsprechenden Menge an Lokomotiven ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Reparatur eines defekten Modells nicht lohnt. Daraus kann dann auch ganz ohne Motor und Steuerung ein prima Teil eines Lokzugs erstellt werden.
- Aber es können auch mehrere Lokomotiv-Modelle in einer Doppeltraktion oder Mehrfachtraktion zu einem Lokzug zusammengestellt werden. Bei analoger Modellbahn-Steuerung eignen sich dazu allerdings nur Loks, die bei mittlerer Betriebsspannung in etwa gleichschnell fahren. Bei der digitalen Modellbahn-Steuerung können mehrere Loks zu einer gemeinsamen Traktion zusammengestellt werden. Je nach Digitalsystem ist die Vorgehensweise etwas unterschiedlich, die Dokumentation Ihres Digitalsystems hilft Ihnen sicher weiter.
- Die Überstellung einer Lok beispielsweise zu einem anderen Heimatbahnhof oder zu einem Ausbesserungswerk (AbW) kann einen sinnvollen und vorbildnahen Lokzug darstellen, auch wenn es sich nur um ein Fahrzeug handelt. Wenn Sie also eine neue Lok für die beste Zugkraft einfahren möchten, eine Viertelstunde vorwärts und eine rückwärts, dann deklarieren Sie das einfach als Lokzug, und schon wird auch diese notwendige Routine zu einem vorbildnahen Betriebsszenario.
- Bedenken Sie, dass alle Lokomotiv-Modelle eine Getriebehemmung haben. Bedeutet: Motor, Getriebe und die angetriebenen Radsätze sind mechanisch verbunden, einen Freilauf gibt es nicht. Das ist notwendig, damit ein Zug nicht an einer Rampe oder in einer Gleiswendel rückwärts rollt. Die Getriebehemmung nimmt in gewissem Sinne die Funktion einer Bremse (Feststellbremse) ein, denn eine funktionierende Bremse gibt es in den Modellen nicht. Möchten Sie also ein defektes Modell in einem Lokzug schleppen lassen, müssen Sie die Getriebehemmung außer Funktion setzen. Das ist je nach Modell unterschiedlich machbar, der einfachste Weg ist oft, das Schneckengetriebe auf der Motorwelle zu entfernen.
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Von: Rudolf Ring, Redaktion