Freitag 18. Juni 2021
Hohlprofilschienen

Modellbahn-Lexikon: Hohlprofilschienen waren in Zeiten der analogen Modellbahn weit verbreitet

Wenn Schienen für die Modellbahn aus Weißband (Weißblech) oder ähnlichen Blechen zusammengebogen werden, spricht man von einer Hohlprofilschiene (engl. hollow profile rails). Da diese Art der Produktion vom Material her sehr preiswert ist, waren Hohlprofilschienen die Standardschienen bei praktisch allen Modellbahnsystemen.

Bekannt sind z. B. die Hohlprofilschienen der klassischen Spur 0-Systeme, die der PIKO-Modellbahn zu Zeiten der DDR sowie das Märklin M-Gleis. Auch Trix Express ist ein klassisches System, dessen Gleismaterial mit dem Dreischienensystem aus Hohlprofilen erstellt wurde.

Aufgrund des halbrunden (und damit auch vorbildfernen) Schienenkopfprofils ist der elektrische Kontakt zu den Rädern eher mangelhaft und Hohlprofilschienen sind daher für die digitale Steuerung einer Modellbahn wenig geeignet.

Trotzdem finden sich auch bei Neuproduktionen noch Hohlprofilschienen, sie sind beispielsweise typisch für die Spur-Null-Systeme, die in den USA weit verbreitet sind und auch heute noch zum großen Teil analog gesteuert werden.

Moderne, hochwertige Modellbahn-Gleise sind heute allerdings meist mit Schienen aus einem Vollprofil ausgestattet, das einen sicheren elektrischen Kontakt zu den Radsätzen ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist die höhere mechanische Stabilität, Verwindungssteifigkeit und Temperaturunempfindlichkeit, die beispielsweise bei Gartenbahnen wie der LGB eine wichtige Rolle für die Betriebssicherheit spielt.

Vorsicht! Märklin K-Gleis wurde von 1969 bis 1980 als Hohlprofilgleis produziert, erst ab 1981 als Vollprofilgleis. Wer also Gebrauchtware für eine digitale Märklin-H0-Modellbahn kauft, sollte sehr genau hinschauen.

Von: Rudolf Ring
 
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