Donnerstag 03. Juli 2008
Gleichstrommotor

Modellbahn-Lexikon: Gleichstrommotor

Die meisten Modellbahn-Triebfahrzeuge werden von einem Gleichstrommotor (DC- Motor) angetrieben. Insbesondere der klassische Antrieb für Lokomotiven des Internationalen Zweileiter-Gleichstrom-Systems besteht aus einem Gleichstrommotor. Der praktische, technische Vorteil von Gleichstrom (DC= Direct Current) dieser Lösung gegenüber der Verwendung von Wechselstrom (AC = Alternate Current) besteht darin, dass mit dem einfachen Wechsel der Polarität ein Wechsel der Drehrichtung des Motors einhergeht und sich somit Modellbahn-Fahrzeuge ganz einfach ohne weiteren schaltungstechnischen Aufwand in die entgegengesetzte Fahrtrichtung steuern lassen.

Das ist der Grund, warum besonders einfach ausgestattete Modellbahn-Lokomotiven von Herstellern wie Frateschi oder Spielbahnen (mit Batteriebetrieb) ohne weitere Elektronik einfach nur mit einem 12-Volt-Gleichstrommotor (DC-Motor) für den Antrieb ausgestattet sind. Hochwertige Fahrzeuge für Gleichstrom-Modellbahnen (Fleischmann, Roco, Trix usw.) haben hingegen eine Anschaltelektronik für den Gleichstrommotor ("Motorplatine"), sodass unter anderem meist eine sehr einfache Nachrüstung des Fahrzeugs mit einem Digitaldecoder möglich ist.

Anmerkung: Es hat sich in der Modellbahn-Szene eingebürgert, beim Analogbetrieb die Begriffe/Bezeichnungen "Gleichstrom" und "Zweileiter" quasi synonym zu verwenden. Eine "Gleichstrom-Modellbahn" ist aber tatsächlich nicht unbedingt eine Zweileiter-Modellbahn. Denn dem Strom ist es völlig wurscht, ob er über zwei oder drei Leiter/Kontakte übertragen wird. Tatsächlich gibt es auch Modellbahner, die über Dreileiter/Mittelleiter-Gleise Fahrzeuge mit Gleichstrom versorgen. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich daher, genau zwischen der elektrischen Betriebsart und dem verwendeten Gleissystem zu unterscheiden.

Die Betriebsspannung der verwendeten Modellbahn-Motoren beträgt in den meisten Fällen maximal 12 Volt. Bei Gleichstrommotoren, die für Triebfahrzeuge der "kleinen" Modellbahn-Nenngrößen eingesetzt werden, beträgt die maximale Betriebsspannung oft nur 10 Volt, beispielsweise bei der Märklin Spur Z ("Mini Club"). Um Beschädigungen durch Überhitzung zu vermeiden, sollten Sie diese Modelle nicht mit den Standard-12-Volt-Fahrgeräten anderer Gleichstrom-Bahnen betreiben.

Die Bedeutung von Gleichstrommotoren für die Verwendung bei der Modellbahn hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, denn es werden praktisch keine neuen Fahrzeuge mit Wechselstrommotor mehr produziert. Der Grund dafür liegt darin, dass die modernen Digitaldecoder die besten Betriebseigenschaften nur im Zusammenspiel mit hochwertigen Gleichstrommotoren erreichen. Die Regeleigenschaften von Wechselstrommotoren sind generell schlechter, was die Digital-Nachrüstung einer alten Modellbahn-Lokomotive mit Wechselstrom-Motor aufwändiger macht, als dies beim Vorhandensein eines Gleichstrommotors der Fall ist. 

Fahrzeug-Tuning durch Remotorisierung mit hochwertigem Gleichstrommotor

Sollen ältere Modellbahn-Fahrzeuge digitalisiert werden, ist das vielfach mit dem originalen Gleichstrommotor nicht sinnvoll oder nicht möglich. Um ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erreichen, ist dann der Tausch des Motors die beste Lösung. Ein hochwertiger Gleichstrommotor für Modellbahn-Fahrzeuge im Maßstab H0 ist der "Modelleisenbahn Motor 12 Volt" von Lehnert Modellbau Solartechnik (www.lemo-solar.de), der Ihnen diese Leistungsmerkmale bietet: 

• Nennspannung: 12 Volt
• Betriebsspannung: 0,2 bis 18 Volt
• Leerlaufstrom: 11 mA
• Leistung: 0,50 Watt
• Max. Strom I-max: 100 mA
• Ritzel-Modul: 0,4 / 8 Zähne
• Leerlaufdrehzahl: 17.000 Upm
• Anhalte-Drehmoment: 1,2 mNm
• Wirkungsgrad: 56 Prozent
• Maße: 20 mm Durchmesser, 17 mm Länge
• Gewicht: 21 g

 

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Von: Rudolf Ring