Sonntag 14. September 2008
Baureihe 64 "Bubikopf"

Modellbahn-Lexikon: Dampflok Baureihe 64 "Bubikopf"

Modell einer Dampflok BR 64 der Deutschen Bundesbahn in der Gartenbahn-Nenngröße G im Maßstab 1:22,5 von PIKO (Foto: PIKO)

Modell einer Dampflok BR 64 der Deutschen Bundesbahn in der Gartenbahn-Nenngröße G im Maßstab 1:22,5 von PIKO (Foto: PIKO)

Die Dampflok der Baureihe 64 ist eine Einheitslokomotive der Achsfolge 1'C1'. Das bedeutet, sie hat eine Vorläufer-Achse, drei im Lokrahmen liegende, angetriebene Koppelachsen und 1 Nachläufer-Achse. Die Maschine wurde von der Deutschen Reichsbahn ab 1928 in Dienst gestellt. Sie war so konzipiert, dass sie ihren Dienst im Wesentlichen auf Nebenstecken verrichten konnten, auch wenn nur ein einfacher oder mangelhafter Gleis-Oberbau vorhanden war. Die Achslast der Maschine war aus diesem Grund auf 15 Tonnen begrenzt.

Für den vorbildorientierten Modelleisenbahner ist die BR 64 unter mehreren Aspekten von nennenswerter Bedeutung: 

  • Die BR 64 ist eine der typischen "Brot und Butter-Lokomotiven" der Modellbahn-Hersteller und somit in vielen Varianten in den verschiedenen Nenngrößen, Spurweiten und Stromsystemen verfügbar.
  • Die BR 64 ist eine Tenderlokomotive (keine Schlepptender-Lokomotive). Das heißt, sie kann vorbildgerecht auch in Rückwärtsfahrt auf Nebenstrecken eingesetzt werden, ohne eine Drehscheibe oder eine Gleisdreieck anzulegen, mit dem die Voraus-Ausrichtung der Lok gewechselt werden muss.
  • Zudem ist die BR 64 auf Modellbahn-Anlagen vorbildnah für den Personen- wie auch leichten Güterverkehr einsetzbar und macht es dem Modellbahner somit einfach, passende Garnituren zusammenzustellen.
  • Auch für die typischen Nebenbahn-Zugbildungen GmP und PmG ist die BR 64 immer eine Option und unterstützt die Zusammenstellung interessanter Garnituren.
  • Die BR 64 war eine robuste und wirtschaftlich ausgesprochen gelungene Dampflok-Konstruktion und ist daher bei Reichsbahn, Deutscher Bundesbahn, Reichsbahn der DDR und etlichen weiteren Bahngesellschaften eingesetzt worden. Insbesondere gelangte eine erhebliche, aber heute nicht mehr genau nachzuvollziehende Zahl dieser Loks nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reichs nach 1945 in die Bahnverwaltungen anderer Länder. Auch "geräuberte" Zugzusammenstellungen der frühen Epoche III sind daher durchaus vorbildgerecht.
  • Da es von der BR 64 heute noch in Museumsbahnen fahrbereite Maschinen gibt, kann eine BR 64 auch durchaus mal auf Modellbahn-Anlage nach dem Vorbild einer neueren Epoche fahren, ohne dass damit ein Stilbruch begangen wird. Im Gegenteil: Freuen Sie sich doch einfach an dem Anblick, wenn eine "Museums-64er" von einem ICE überholt wird.

 

Unter Eisenbahnern und Modellbahnern ist die BR 64 unter dem Spitznamen Bubikopf bekannt. Ganz genau betrachtet ist Bubikopf der Spitzname für die um 10 Zentimeter verlängerten Personenzugtenderlokomotiven der Baureihe 64 der Deutschen Reichsbahn (DRG BR 64) mit einer Betriebsnummer ab 64 368. Der Spitzname kommt von der gleichnamigen Frisur, die während der Zeit der Herstellung der BR 64 modern war, also 1928 bis 1940. Heute ist es allerdings üblich, alle BR 64 als Bubikopf zu bezeichnen.

 

Ergänzende Medieninformationen

Baureihe 64 - Portrait einer deutschen Dampflokomotive

Die Baureihe 64. Der legendäre "Bubikopf"

Baureihe 64. Der berühmte `Bubikopf` (Stars der Schiene)

Baureihe 64. Portrait einer Dampflokomotivreihe

80 Jahre Bubikopf - Baureihe 64

Die Eisenbahn in Baden-Württemberg damals - Teil 1 und Teil 2 im Paket [2 DVDs] 

Von: Rudolf Ring / MAB
 
Zum Newsletter anmelden Nein danke.