Freitag 12. August 2016
Teppichbahning-Pannenhilfe: Polaritäts-Probleme – neue Loks laufen, alle alten Loks gar nicht

Beim "digitalen Teppichbahning" führt das Vertauschen der Anschlusskabel je nach verwendeten Triebfahrzeugen zu einem höchst seltsamen Effekt

Zwar sind beim Teppichbahning eher die "größeren" Spurweiten angesagt, aber auch mit der 9-mm-Spur N und einem Bettungsgleis wie dem KATO Unitrack im Bild ist ein sicherer Betrieb im "fliegenden Aufbau" möglich.

Zwar sind beim Teppichbahning eher die "größeren" Spurweiten angesagt, aber auch mit der 9-mm-Spur N und einem Bettungsgleis wie dem KATO Unitrack im Bild ist ein sicherer Betrieb im "fliegenden Aufbau" möglich.

Der fliegenden Aufbau einer Modellbahn-Anlage, neudeutsch „Teppichbahning“ genannt, entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Kult-Phänomen mit eigener Dynamik. Teppichbahner legen keinen Wert auf landschaftlicher Geländegestaltung oder schöne Hintergründe, es steht ein interessanter Steckenverlauf im Vordergrund. Teppichbahner sind insofern eine Gruppe von Spielbahnern. Recht schnell hat sich die digitale Modellbahn-Steuerung bei Teppichbahnern durchgesetzt, denn sie spart eine Menge Verkabelung ein, was insbesondere bei der Weichensteuerung ein großer Vorteil ist.

Allerdings lauern gerade beim schnellen Aufbau mit Digitalsteuerung, wie er für das Teppichbahning typisch ist, einige Fallen. Häufig kommt es z. B. zu dem Fehler bei H0-Anlagen mit dem Mittelleiter-System („Märklin-System“), dass eine neuere Märklin-Lok prima fährt, sich aber ältere Loks aus unerfindlichen Gründen nicht rühren.

Die Ursache dieses seltsamen Verhaltens liegt im vertauschten Anschluss des zweipoligen Kabels vom Fahrgerät bzw. Booster ans Gleis. Es müssen zur Behebung der Störung also nur die beiden Anschlüsse rot (B = "Bahnstrom") und braun (0) an der Einspeisung von der Digitalzentrale vertauscht werden.

Ursache des Fehlers sind Unterschiede in den Digitaldecodern in den Loks, denn die Dekoder in den neuen Loks arbeiten trotz falschen Anschlusses problemlos, nur alte Dekoder wie z. B. die "klassischen" Märklin 6080 verstehen das Digitalsignal dann nicht mehr und tun schlicht gar nichts.

Auch, wenn Sie nur neue Loks einsetzen, sollten Sie bei einer Mittelleiter-Anlage aber trotzdem unbedingt auf die richtige Polarität achten, da beim Einsatz weiterer Fahrzeuge und Verbraucher sonst Kurzschlussgefahr besteht.

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Von: Rudolf Ring
 
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