Murphys Gesetz (Murphy's Law) für den Modellbahner

Auf kaum ein Hobby trifft Murphys Gesetz (Murphys law) in seiner ganzen schonungslosen Härte derart gut zu wie auf die Modelleisenbahn. Das liegt vielleicht in der technischen Komplexität des Ganzen begründet. Grundprinzip: Was kaputt gehen kann, geht kaputt, was schief gehen kann, geht schief. Garantiert. Es ist nur eine reine Frage der Zeit, wann es soweit ist. Das Hobby Modellbahn ist daher nichts für nervliche Weicheier, hier sind Männer mit Nerven wie Stahlseile gefragt. Die folgenden Murphy-Regeln für den Modelleisenbahner zeigen, wie hart Planung, Aufbau, Betrieb und Service einer Modelleisenbahn-Anlage wirklich sind:

  • Jede Weiche funktioniert perfekt – bis sie in fest die Modellbahn-Anlage eingebaut wird.

  • Ein Zug entgleist grundsätzlich auf der am schlechtesten zugänglichen Stelle der gesamten Modellbahn-Anlage.

  • Ein Kupplungsteil geht genau über einer Weichenzunge der wichtigsten Doppelkreuzungsweiche verloren, sodass in der nächsten Minute mindestens drei Züge entgleisen.

  • Die abgesprungene Feder vom Pantographen der Modellbahn-E-Lok ist zwar nahezu unsichtbar, löst aber einen Kurzschluss aus, nach dessen Ursache die Suche mindestens 36 Stunden dauert.

  • Der Haftreifen geht von dem Antriebsrad der Lok mitten in der Gleiswendel ab und der Zug bleibt genau da hängen, wo man ihn am schlechtesten erreichen kann.

  • Kleine und teure Modellbahn-Ersatzteil finden Sie einen Tag später wieder, nachdem der Postbote Ihnen die teure Ersatzbestellung ins Haus geliefert hat.

  • Windows und das Modellbahn-Steuerungsprogramm haben sich zwar aufgehängt, aber alle Züge fahren so lange unbeirrt weiter, bis sämtliche Unfall-Möglichkeiten auch tatsächlich stattgefunden haben.

  • Ersatzteile werden ganz besonders dann benötigt, wenn der Hersteller des Fahrzeuges gerade gestern Insolvenz angemeldet hat und der Kundendienst nicht mehr erreichbar ist.

  • Genau beim letzten Waggon blockieren die Räder und er lässt sämtliche Wagen zwischen ihm und der Lok im nächsten engen Gleisbogen entgleisen.

  • Keines der am Lager befindlichen Gleiselemente lässt sich für die geplante Erweiterung der Modellbahn-Anlage sinnvoll einsetzen.

  • Die beiden Güterzüge mit der Lademaßüberschreitung können sich auf der Anlage theoretisch nicht begegnen … das hat die Digitalzentrale aber wohl irgendwie wieder vergessen.

  • Die Anlage im Modellbahnclub läuft nach jahrelanger Arbeit perfekt – außer, wenn Sie Gäste haben und etwas vorführen möchten.

  • Ganz gleich, was die Gleisplanungsschablone oder das Gleisplanungsprogramm anzeigen: Vorgefertigte Gleiselemente sind für den Lückenschluss immer zu lang oder zu kurz.

  • Die schönste Modellbahn-Lokomotive für den prachtvollsten Zug hat immer die bescheidensten Fahr- und Regelungseigenschaften.

  • Die Modellbahn-Lok, die Sie aufwändig mit einem Digitaldecoder nachgerüstet haben, erscheint nach Fertigstellung der Arbeiten ab Werk inklusive Digitaldecoder zum halben Preis.

  • Nachdem endlich sämtliche Probleme im Betrieb mit der Modellbahn-Steuerungssoftware behoben sind, erscheint eine komplett neue Version, die alle alten Fehler behebt. Und dafür doppelt so viele neue Fehler mitbringt.

 

Hintergrundinformationen zu Murphys Gesetzen liefert Ihnen dieser Wikipedia-Beitrag.


 
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